Bindungsangst
Bindungsangst oder die Furcht vor der Liebe
– etwas Normales in unserer modernen Welt?
Liebe und zwischenmenschliche Bindungen sind etwas Großartiges und Wunderschönes.
Wir dürfen uns geborgen fühlen, uns auch mal verletzlich und schwach zeigen und fühlen uns aufgehoben und geliebt.
Warum also sollten wir Angst vor diesen Bindungen haben?
Die Furcht vor der Liebe
Damit wir tiefe und echte Liebe erleben können, müssen wir uns auch öffnen. Und genau hier liegt sehr oft das Problem: sobald wir unsere Gefühle zeigen, können wir verletzt werden. Und davor haben wir Angst. Denn die Liebe ist nicht planbar. Sie kommt und geht, wann sie will und reißt uns manchmal ziemlich mit. Wir alle haben schon Herzschmerz erlebt – ein unglaublicher emotionaler Schmerz, und das wollen wir natürlich nicht wieder fühlen müssen. Also versuchen wir, uns zu schützen, und verschließen unser Herz. In unserer Zeit nennen wir das Bindungsangst – die Furcht vor der Liebe.
Woher kommt die Bindungsangst?
Wie bei vielen Ängsten können die Ursachen für Bindungsängste in der Kindheit liegen. Bindungsunfähige Menschen mussten vielleicht in ihrer Kindheit die Erfahrung machen, dass ihre Eltern und ihr Zuhause kein sicherer Hafen waren. Von ihnen abhängig zu sein, haben sie als bedrohlich erlebt. Genauso kann Liebesentzug als Strafe, wenn sie sich als Kind nicht so verhalten haben wie gewünscht, Bindungsängste auslösen.
Auch negative Erfahrungen in Beziehungen wie der Betrug des Partners oder eine unschöne Trennung können dazu führen, dass wir keine engen und tiefen Bindungen mehr eingehen können und uns so vermeintlich schützen.
Woran erkennt man Menschen mit Bindungsangst?
Für manche werden in Beziehungen schon scheinbar kleine Dinge zum Auslöser, manche geraten erst beim Gedanken an Heirat in Panik. Händchenhalten in der Öffentlichkeit, ein gemeinsamer Urlaub, die Vorstellung bei den Eltern oder auch das Zusammenziehen – alles Schritte, die die Beziehung „sichtbar“ machen. Dann können diese Menschen ganz unterschiedlich reagieren. Vielleicht ist der Partner sehr einsilbig für eine Zeit, oder er taucht auch ganz unter für Wochen.
Allen gemeinsam ist, dass Betroffene in der Beziehung überkritisch nach Fehlern suchen, sich an allem stören und auf emotionale Distanz gehen. Manche flüchten in die Arbeit, andere suchen die räumliche Distanz.
Wie können Sie sich als Partner verhalten?
Als Partner eines Menschen mit Bindungsangst ist man natürlich völlig verunsichert und fühlt sich hilflos. Gesprächen wird ausgewichen, je mehr Druck man ausübt, desto weiter zieht sich der Partner zurück. Oft entwickelt man dann selbst Verlustängste und sucht die Schuld bei sich.
Am besten bleibst du so gelassen und ruhig wie möglich. Das ist sehr oft leicht gesagt, aber schwer umgesetzt. Versuche, dich auf dich selbst zu konzentrieren und bei der nächsten guten Gelegenheit über die Möglichkeit einer Therapie zu sprechen.
Welche Lösungsmöglichkeiten können wir gemeinsam in meiner Praxis erarbeiten?
Je nachdem, ob Sie selbst unter Bindungsangst leiden oder Ihr Partner, erarbeiten wir unterschiedliche und für Sie und Ihre individuelle Situation passende Lösungswege. So kann beispielsweise zunächst die Aufarbeitung eines Bindungstraumas im Vordergrund stehen. Es kann aber auch mehr um die Stärkung des Selbstvertrauens und der Autonomie gehen.
Ich arbeite in meiner Praxis ressourcenfokussiert und lösungsorientiert.
Haben Sie noch Fragen?
Gerne berate ich Sie in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten einer Therapie von Bindungsängsten in meiner Praxis.
Sprechen Sie mich einfach an, ich freue mich auf Sie.
Manuela Fersing
Am Waisenhausplatz 16
75172 Pforzheim
Mobil 01573 2602656
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